Gartenteich bauen: so einfach ist es!

Wer hat schon mal über einen Gartenteich nachgedacht? Vermutlich so ziemlich jeder, unabhängig davon ob er einen Garten hat nicht. Der Gartenteich bietet uns ein Rückzugsareal. Durch die vom Wasser ausgestrahlte Ruhe und das sehr natürliche Erscheinungsbild des Gartenteich mit seiner Uferbepflanzung, entspannt uns der Anblick. Was hindert sich daran dir diesen Ort der Ruhe im eigenen Garten zu schaffen?

Planung des Gartenteichs in deinem Garten

Es ist eigentlich fast unerheblich wie dein Garten aussieht. Ein Gartenteich geht in fast jeden Garten hinein. Mit sogenannten Fertigteichen ist es sogar möglich schon Flächen von einem Quadratmeter und größer als Teich anzulegen. Solche „Badewannen“ sind in jedem gut sortierten Baumarkt oder Gartenfachhandel zu erhalten.

Wenn dein Gewässer etwas größer ausfallen soll ist es notwendig eine umfangreichere Planung dazu vorzunehmen. Hierzu gehört vor allem die Lage deines Teiches im Garten. An folgenden Orten solltest du nach Möglichkeit keinen Teich anlegen:

Größere Unebenheit

Regenwasser ist in Maßen in Ordnung für das Gewässer, aber würde das gesamte Regenwasser des Gartens aufgrund von Gefälle in den Teich laufen, wird die Wasserqualität maßgeblich beeinflusst. Der Teich könnte übersäuern.

Windstille Bereich

Die Luft darf über dem Teich nicht stehen. Luftstöße sorgen dafür, dass sich das Wasser im Teich vermengt und sich bewegt. Stehende Gewässer sind anfällig für viele Arten von Befall sowie dem Umkippen der Wasserqualität.

Blattreicher Baumbestand

Speziell im Herbst fallen von den Bäumen die Blätter ab. Diese enthalten verschiedene Stoffe, was jeweils von der Art des Baumes abhängig ist. Eine gesunde ist für den Teich nicht schädlich, aber wenn der Teich direkt unter einem Bauch ist besteht die Gefahr der Übersäuerung.

Schatten-/Sonnenbereich

Der Gartenteich sollte weder den ganzen Tag im Schatten liegen noch die gesamte Zeit in der prallen Sonne. Speziell für die Pflanzen ist Sonnenlicht wichtig, da es zum Wachstum benötigt wird. Das Minimum der Sonneneinstrahlung sollte sechs Stunden betragen. Je nach Tiefe des Teiches sollte die Einstrahlung aber auch nicht zu lange andauern, da sich ansonsten das Wasser erwärmt und das damit das Algenwachstum begünstigt.

Mit Hilfe dieser Angaben sollte die Platzierung im Garten entsprechend erfolgen. Besonders in größeren Gärten bleiben damit immer noch genug Plätzchen über, wo man den Gartenteich bauen kann.

Von besonderer Bedeutung ist die Größe des Teiches. Je größer der Teich wird desto umfangreicher werden die Arbeiten und auch die spätere Betreuung. Folgende Parameter sind entsprechend festzulegen:

  • Tiefe des Teiches
  • Breite des Gewässers

Mit Hilfe der Angaben kann der Folienbedarf berechnet werden. Hierzu müssen sowohl die Länge als auch die Breite zu Rate gezogen werden.

Bedarf Teichfolie = Länge oder Breite + zweifache Tiefe x zweifach 50 cm Rand

Damit ergibt sich jeweils für die Länge als auch für die Breite der entsprechende Bedarf. Konkrete Beispielrechnung mit Daten:

  • 400 cm Länge + 2 x 100 cm Tiefe + 2 x 50 cm Rand = 700 cm
  • 600 cm Breite + 2 x 100 cm Tiefe + 2 x 50 cm Rand = 900 cm
  • Folglich ist der Folienbedarf für diesen Teich 7 x 9 Meter

Anmerkung: Miss die Breite und die Länge immer an der breitesten Stelle. Ansonsten läufst du Gefahr dass du zu wenig Teichfolie hast.

Wie baut man eigentlich einen Gartenteich?

Loch buddeln und ab dafür! Ganz so simpel ist es nicht, aber ein wenig komplexer dann schon. Im entsprechenden Bereich im Garten sollte das Loch in der passenden Dimension ausgehoben werden. Soll der Teich groß und Tief werden, bietet sich die Hilfe durch einen Gartenbagger an. Je nach Wunsch kann die ausgehobene Erde dann für die Gartengestaltung genutzt werden oder sollte abtransportiert werden.

Vor dem Kauf der Teichfolie solltest du dir Gedanken über das Material machen. Hier gibt es typischer Weise drei verschiedene Alternativen:

  • PE-Folie in der Stärke 1 mm oder 1,5 mm
    Folie ist umweltverträglich und wird gerne für kleinere Teiche eingesetzt. Leider lässt sie sich nicht besonders gut verkleben und verarbeiten.
  • PVC-Folie in der Stärke 1 mm, 1,5 mm und 2 mm
    Mit der Folie lassen sich auch größere Teiche auslegen. Das Verkleben der Bahnen gelingt sehr gut. Der hohe Anteil Weichmacher in der Folie ist allerdings umweltschädlich und entweicht nach einiger Zeit in den Boden. Dann wird die Folie rissig.
  • EPDM-Folie in der Stärke 1mm
    Mein Favorit! Die Folie ist umweltfreundlich, elastisch, belastbar und lässt sich gut verkleben. Die eierlegende Wollmilchsau kostet dafür ein paar Taler mehr, die es allerdings jedem Wert sein sollten.

Schritt für Schritt zum eigenen Gartenteich

  1. Heb die Grube in den gewünschten Dimensionen aus! Um die Teichfolie nicht besonderen Strapazen auszusetzen, solltest du beim Ausheben circa 10 cm mehr einplanen. Der Bereich wird dann mit Sand ausgelegt, so dass keine spitzen Steine etc die Teichfolie beschädigen können. Zusätzlich kannst du auf den Sand ein Teichvlies aufbringen, dass weiteren Schutz bietet.
  2. Denk an einen Schlammschacht! An der tiefsten Stelle sollte du für die Pumpe weitere 25 cm ausheben, damit der Teich restlos entleert werden kann. In diese Aussparung stellst du den Saugkorb der Pumpe.
  3. Kapillarsperre einrichten! Am äußeren Rand deines Teiches gräbst du noch einen kleinen Graben. Dieser ist für die Verlegung der Teichfolie vorgesehen beziehungsweise der Einrichtung einer Kapillarsperre. Damit wird verhindert, dass die Teichfolie sich durch das Gewicht des Wassers in den Teich zieht und das Wasser am oberen Rand ausläuft.
  4. Leg die Teichfolie aus! Du hast die Grube gegraben, diese mit Sand an allen Stellen ausgelegt und zusätzlich Teichvlies darüber gelegt. Nun legst du die Teichfolie entsprechend aus. Dabei werden Falten entstehen. Versuche diese möglichst zu vermeiden. Die Falten die du legen musst bitte äußerst sorgfältig legen und nicht belasten. Damit verhinderst du, dass die Folie an dieser Stelle vorzeitig bricht.
  5. An der Uferbegrenzung solltest du für die Strapazierfähigkeit zusätzlich mit Steinfolie arbeiten. Die rund 50 cm überschüssige Folie vergräbst du S-förmig, so dass das Folienende nach oben schaut. Die entstehende Kuhle aus dem zusätzlichen Graben um den Teich legst du mit Steinfolie aus und füllst den Rand entsprechend auf. Hier kannst du natürlich Kies oder ähnliches aufbringen. Du solltest nur darauf achten, dass es den Teich nicht zu sehr verschmutzt.

Fertig ist der Gartenteich!

Siehst du, es geht doch. Abhängig von der Größe des Teiches ist der Aufwand, den du dafür betreiben musst. Das Planen und Anlegen an sich ist aber kein Hexenwerk und durch jeden zu bewältigen.
Anbei habe ich dir noch mal die Dinge zusammen gestellt, die du für deinen Teichbau brauchst:

  • Gerät für Erdarbeiten abhängig von der Größe des Teiches (Spaten, Schaufel, Gartenbagger, Handschuhe)
  • Ausreichend Sand für die Schutzschicht
  • Teichvlies zum Auslegen vor der Teichfolie
  • EPDM-Teichfolie in der entsprechende Größe (Folienkleber nicht vergessen für das passende Material)
  • Pumpen (Filterpumpe, Filter, ggf. Pumpen für Wasserspiele)
  • Kies und Pflanzen für den Grund des Teiches sowie die Herstellung des Ufers
  • Reinigungsmittel und Pflegeutensilien für den Betrieb des Teiches

Viel Spaß beim Bau deines eigenen Gartenteichs!