Terrassenbau aus Holz: nicht nur funktional, sondern auch wunderschön gestaltbar
Als Terrasse wird der Bereich bezeichnet, der im Erdgeschoss vor einem Haus zu Aufenthalt einlädt. Terra aus dem Lateinischen bedeutet so viel wie Erdboden. Folglich ist eine Terrasse immer mit dem Erdboden verbunden. Einzige Ausnahme bildet hier die Dachterrasse, bei der die Bezeichnung wiederrum davon kommt, dass sie ebenerdig erreicht vor der Wohnung liegt.
Wie wär’s? Hast du Lust bekommen deinen Garten entsprechend aufzuwerten? Eine Terrasse kann man in vielen verschiedenen Varianten bauen. Die geflieste Variante ist sicherlich die am häufigsten Gewählte. Das liegt meiner Meinung nach vor allem daran, dass sie sehr pflegeleicht ist. Letztlich kann ich es aber nicht beurteilen, da ich weder eine hatte noch jemals eine gebaut habe.
Achte beim Terrassenbau auf das Areal
Grundsätzlich wird der Holzterrasse eine Unterkonstruktion gegeben, auf der dann die sichtbaren Planken verschraubt werden. Die Unterkonstruktion gibt jedoch die Form vor und sollte entsprechend dimensioniert und gestaltet werden. Länge, Breite und Höhe der Terrasse müssen unbedingt schon in der Planungsphase festgelegt werden, damit ausreichend Material eingekauft werden kann. Oftmals wird die Terrasse 10-15 cm über dem Erdboden gebaut, was einer Stufe entspricht. Muss an einer Stelle mehr Höhe überwunden werden, bietet sich der Bau einer Treppe im gleichen Stil an.
Generell sollten die sich kreuzenden Balken der Unterkonstruktion nicht weiter als 60 cm voneinander befinden. Die von Experten empfohlene Mindestdimension für die Balken beträgt 45 x 90 mm. Um die Balken nun sauber verlegen und miteinander verschrauben zu können, solltest du nach dem Design deiner Holzterrasse darauf achten, dass der Boden hier „plan“ ist. Erhebungen solltest du unbedingt abtragen, damit die Unterkonstruktion entsprechend stabil verbaut werden kann.
Trägerkonstruktion als Basis beim Terrassenbau
Bei einer beispielshaften Holzterrasse mit 20 m² im Rechteck ist das schon einiges an Holz, was du da besorgen musst. Machen wir es uns einfach und die Terrasse ist 2 Meter tief und 10 Meter breit, so brauchst du schon rund 17 Balken quer für die Unterkonstruktion. Die Zwischenräume werden dann mit geschnittenen Balken im gleichen Abstand von 60 cm verschraubt, so dass vermutlich weitere 15 Balken dafür verwendet werden müssen.
Wir haben uns damals dazu entschieden den Erdboden unter der Konstruktion zu verdichten und mit einfachen Fliesen zu gestalten. Das gibt ein hohes Maß an Stabilität für den Terrassenbau und ist vergleichsweise schnell gemacht. Bringst du die Konstruktion nur auf den Erdboden auf, solltest du dir Gedanken über weitere Stabilisatoren machen. Der professionelle Terrassenbau sieht eine Einebnung der Fläche vor. Der Bereich wird dann ungefähr 10-15 cm mit Sand und Kies aufgeschüttet. Senkpfähle aus Beton bieten an den Kreuzungspunkten der Balken die notwendige Stabilität und werden tiefer in den Boden eingelassen.
Niemals in die Wand und bitte kein Überstand
Nachdem du nun die Unterkonstruktion beim Terrassenbau fertig hast und diese liegt, geht es darum diese zu verkleiden. Sehr in Mode gekommen ist dabei das Holz Bangkirai. Das Tropenholz sieht sehr hübsch aus, stammt aber aus Südostasien. Nichts gegen die Globalisierung, aber das Wetter und die Witterung in Asien sind nun mal anders als bei dir im Garten. Folglich ist das Holz nicht unbedingt auf die Witterung vorbereitet und verkommt entsprechend schnell (oder muss deutlich mehr gepflegt werden).
Versteh mich nicht falsch: Bangkirai ist witterungsbeständig, aber top geeignet, allerdings haben wir uns damals aus den genannten Witterungsgründen und auch aus Kostengründen für Douglasie entschieden. Die Eigenschaften als hartes Holz und beständiger Untergrund ähneln denen des Bangkirai sehr, sind aber direkt einmal 30-50% günstiger als das Tropenholz. Zudem kennen Lärchen das Wetter hier bei uns, was dem Holz aus meiner Sicht den Vorzug gibt.
Die Unterkonstruktion sollte nun lose auf der Fläche liegen. Wir haben bewusst diese nicht mit der Hauswand verschraubt, auch wenn einige Bauanleitungen im Terrassenbau dazu aufrufen. Grund: Holz arbeitet bei Witterungsunterschiede. Da wir eine sehr lange Berührungskante mit dem Haus haben, war uns das Risiko zu groß, dass in dem Zwischenraum zwischen Balken und Hauswand sich Feuchtigkeit, Dreck und so weiter ansammelt und das Holz angreift. Wir haben die Balken einige cm von der Hauswand entfernt positioniert.
Ab auf die Planke
Beim Verlegen der Planken solltest du darauf achten, dass sie keinen Überstand über die Balken hinaus haben. Nach Möglichkeit sollte eine Plane nicht der Länge nach geschnitten werden, sondern „es sollte aufgehen“. Üblicherweise ist eine Planke 145 mm breit, so dass man gegebenenfalls die Breite der Holzterrasse marginal einpassen kann.
Zwischen den Planken haben wir mit einem Abstand von 5 mm gearbeitet. Reicht leider immer noch damit etwas durchfallen kann, aber im Terrassenbau ist dies das gängige Maß. Näher aneinander ist gefährlich, da sich Holz wie schon erwähnt ausdehnt bei entsprechender Witterung. Insofern solltest du den Planken die 5 mm Spielraum lassen. Weiteren Spielraum solltest du einplanen und die Löcher für die Schrauben einen Millimeter dicker vorbohren. Das ermöglicht es dir die Schraubern einfacher und schadlos in das Holz zu treiben.
Alle Verschraubungen an der Unterkonstruktion als auch für die Planken solltest du mit Edelstahl-Schrauben machen. Diese sind witterungsbeständig und korrodieren nicht. Senkkopfschrauben haben zudem den Vorteil, dass du sie so in das Holz treiben kannst, dass sie nicht heraus stehen. Damit ist die Holzterrasse dann auch barfuß und natürlich für Kinder uneingeschränkt nutzbar. Von der Dimension der Holzschrauben reichen hier 4,5 x 5 m – Schrauben. Diese bekommen die Elemente ausreichend fest miteinander verbunden, so dass es perfekt hält.
Das Ende naht beim Terrassenbau
Irgendwann einmal ist die letzte Planke verlegt. Jetzt siehst du wie gut du die Verschraubung gemacht hast. Die Planken sollten sich nirgends wölben und sollten jeweils auf einer Seite mit der Unterkonstruktion verbunden sein. Die Schrauben sollten alle in einer Flucht sein, damit es optisch ansprechend aussieht. Hier hilft für die richtige Positionierung beispielsweise eine gespannte Schnur.
Nun noch ordentlich mit einem Pflegeöl anpinseln, trocknen lassen und dann kannst du entsprechend die Holzterrasse nutzen. Das Pflegen des Holzes solltest du dir zu einer regelmäßigen Aufgabe machen, damit du besonders lange Spaß an der Konstruktion hast.