Rasenpilz: sind Pilze auf dem Rasen gefährlich?

Rasenpilz

Rasenpilz: nicht schön – aber meistens auch nicht wirklich schlimm!

Wer seinen Rasen hegt und pflegt wird schon mitunter ziemlich komisch schauen, wenn nach einer längeren Regenperiode auf einmal in der ein oder anderen dunklen Ecke ein Pilz aus der Fläche wächst. Ist der Rasen deswegen krank? Was ist zu tun? Und gefährdet der Pilz deinen Rasen?

Um das alles zu klären, vorne weg die wichtigste Information: Pilze sind normal! Ihre Sporen verbreiten sich in der Blütezeit und liegen so lange im Boden, bis sie optimale Bedingungen vor finden. In der Mitte des Rasens kann das unter Umständen niemals der Fall sein, da es trocken ist. Speziell an den Rändern und vor allem in schattigen Bereichen kann aber eine Art Staunässe entstehen. Diese in Verbindung mit Wärme führt zu hervorragenden Wachstumsbedingungen für Pilze. Das es also zu einem Wachstum kommt, ist bis dato erst einmal nicht wild. Oft passiert dieses vor allem in Bereichen die überlastet sind oder von Natur aus schwächer begrünt sind, da beispielsweise im schattigen Bereich gelegen. Bei einem gut gepflegten und dichten Strapazierrasen wird kein Rasenpilz eine Chance haben.

Ist der Rasen krank wegen eines Rasenpilz?

Das kommt darauf an. Grundsätzlich solltest du unbedingt die Aussage beachten, dass Pilzsporen im Boden etwas ganz normales sind. Wenn dein Rasen gesund ist, wunderbar grünt und dicht wächst, dürfte es eigentlich keine Umstände geben, unter denen die Pilze heraus kommen sollten. Damit Pilze gut wachsen können bedarf es einem gewissen Grad an Feuchtigkeit und Wärme. Gerade jetzt im April ist das gegeben und somit war es für mich auch nicht besonders verwunderlich, dass unter der Rutsche im Garten am Wochenende auf einmal ein Pilz aus dem Boden kam.

Ein Rasenpilz sollte dir aber ein Warnsignal sein. Irgendwas passt in dem Bereich wo er wächst nicht, da er unter normalen Umständen nicht wachsen dürfte. Oftmals sind das Dinge, die wir nur bedingt beeinflussen können. Hohe Niederschlagsmengen sind im April zum Beispiel normal, steigende Temperaturen auch. Du müsstest also schon sehr viel Zeit dafür aufwenden den Boden trockener zu halten. Das wäre möglich in dem du Sand in den Boden einarbeitest.

In unserem Garten haben wir für die Kinder ein halbes Spieleparadies aufgebaut. Unter dem Trampolin und dem Klettergerüst mit der Rutsche habe ich regelmäßig Pilze während dieser Jahreszeit. Der Rasen dort ist sehr angegriffen und nur noch sehr dünn. Warm, feucht – und ab dafür! Ich habe mich aber dagegen entschieden hier etwas zu unternehmen. Der Aufwand wäre sehr hoch und mir ist noch keine Alternative untergekommen, die optisch halbwegs attraktiv wäre.

Was kannst du bei Rasenpilz tun?

Wichtig ist vor allem, dass du dich darüber informierst was für ein Pilz es ist. Dr. Google kann hier sehr schnell Abhilfe verschaffen und meistens findest du auch direkt Informationen dazu. Auch wichtig ist festzustellen, ob es nur ein oder wenige Pilze sind, so dass man es als einzelnen Ereignis bezeichnen kann. Bildet auf einer größeren Fläche vielfach Pilze oder ordnen sich diese ringförmig bei dir auf dem Rasen hast, ist das Pilzbefall der anders behandelt werden muss.

Ist der Pilz ein Einzelfall reicht es aus, diese mit dem nächsten Mähvorgang abzumähen. Stört er dich im Bild so, kannst du ihn natürlich mit einem Rechen entfernen oder abbrechen. Die Überreste kannst du über die Bio-Tonne entsorgen oder entsprechend über den Fangkorb am Rasenmäher.

Hast du immer wieder an der gleichen Stelle Pilze auf dem Rasen kann es helfen dort regelmäßig in wenig Sand auszustreuen. Das muss kein dicker Belag sein, sondern sollte lediglich dazu führen, dass der Boden durchlässiger wird. Die Feuchtigkeit wandert also tiefer in den Boden ab. Somit entziehst du dem Pilz die Wachstumsbedingungen.

Sind die Pilze auf dem Rasen gefährlich für deine Gesundheit?

An der Stelle muss grundlegend geklärt werden, was „gefährlich“ bedeutet. Lebensgefährliche Pilze sind auf unseren heimischen Böden im Garten (!) eher selten. Zu spaßen ist mit Pilzen auf dem Rasen nicht, da es doch den ein oder anderen giftigen Vertreter gibt. Deswegen solltest du den Pilz nach dem Erkennen auch alsbald entfernen oder es als Anlass nehmen mal wieder zu mähen.

Speziell in einem Garten mit Kindern ist Vorsicht geboten. Einer der giftigsten Pilze bei uns ist der Fliegenpilz. Üblicher Weise wächst er nicht in unserem Garten, aber als Beispiel muss er jetzt mal her halten. Das Gift in dem Pilz verursacht rauschartige Zustände, deren Intensität maßgeblich von der Menge der verzehrten Fliegenpilze abhängt. Das Gift in dem Pilz ist für uns Erwachsene allerdings so gering verteilt, dass die kritische Masse bei ungefähr 10 frischen Fliegenpilzen liegt. Anders sieht das bei Kindern aus, die deutlich kleiner als wir Erwachsene sind und weniger wiegen.
Ich kann dir also nur empfehlen speziell in der feucht-warmen Jahreszeit regelmäßig durch den Garten zu gehen und vor allem die schattigeren Bereiche nach Pilzen abzusuchen. Solltest du dort einen entdecken, entferne ihn entsprechend so das niemand in die Verlegenheit kommt ihn zu probieren.

Rasenkrankheiten wie Rotspitzigkeit, Schneeschimmel, Mehltau oder Rost sind auch teilweise pilzig. Das Aussehen entspricht aber nicht dem gängigen Bild eines Pilzes. Besonders bei der Rotspitzigkeit können die Pilzfäden übel riechen und die Haut bei Kontakt angreifen. Solltest du so etwas auf dem Rasen finden, solltest du diese Rasenkrankheiten sofort entfernen. Sie können überaus unangenehm sein und zerstören dir bei einer epidemischen Ausbreitung den kompletten Rasen.