Den Rasen vertikutieren – aber richtig!
Ich beschreibe Ihnen im heutigen Beitrag, wann sie was machen müssen, damit Sie Ihren Rasen richtig bearbeiten. Ich habe die Vorgehensweise in 7 Schritte unterteilt, die Ihnen helfen sollen Ihre Grünfläche für die Wachstumsperiode vorzubereiten.
Warum überhaupt den Rasen vertikutieren?
Ähnlich wie die Haare auf unserem Kopf wächst der Rasen wild durcheinander, wenn man ihn lässt. Wir gehen regelmäßig zum Friseur und der stutzt unsere Frisur wieder zu recht. Warum vergleiche ich das mit dem Friseur? Nun, das was wir Gärtner mit „Rasen mähen“ machen ist wohl eher beim Friseur mit „Spitzen schneiden“ gemeint. Das ist für den Mann mehr oder weniger irrelevant aufgrund der geringen Haarlänge. Personen mit langen Haaren gehen aber öfter zum Friseur um die letzten Centimeter abschneiden zu lassen.
Und genau so ist es beim Rasen. Über den Sommer hinüber schneiden wir immer wieder die Spitzen ab und erfreuen uns am Rasen. Durch den Winter jedoch wächst er wild oder auch gar nicht und diverse Dinge lagern sich auf der Fläche ab. Damit der Rasen dann wieder vernünftig kommen kann, ist das Vertikutieren genau das Richtige.
Was passiert beim Vertikutieren?
Hierbei ist in zwei Teile zu splitten. Einerseits wird das Rasen vertikutieren dazu genutzt alles abzuräumen was stört. Rasenfilz, vertrocknete Blätter, Moos und so weiter sind alles Sachen, die wir auf unserem schönen Rasen nicht haben wollen. Also weg damit.
Andererseits wird diese neue Grundordnung dazu genutzt dem neuen Rasen sowie den beschnittenen Rasenpflanzen die besten Möglichkeiten zu nutzen. Die feinen Messer der Vertikutierer ritzen die Boden und die Pflanzen ganz leicht an. Dadurch wird der Boden minimal aufgelockert und gelüftet. Die Verletzungen der Rasenpflanzen führen dazu, das der sogenannten Bestockungswuchs beginnt. Dabei treiben die Gräser seitliche Triebe aus, die letztlich dazu führen, dass die Grasnarbe dichter wird.
Die 7 Schritte für den Rasen-vertikutieren-Erfolg:
1. Düngen Sie die Fläche Mitte März
Besorgen Sie sich guten Starterdünger* und Langzeitdünger*. Sparen Sie hierbei nicht bei den Kosten und achten Sie auf die Zusammensetzung. Speziell dann wenn vermutliche viele neue Rasensamen gesät werden, sollten Sie Starterdünger nutzen. Wird verhältnismäßig wenig gesät werden, reicht ein guter Langzeitdünger.
2. Räumen Sie alles auf der Fläche ab (ca. 2 Wochen nach dem Düngen)
Alles, und damit meine ich wirklich alles. Laub, Stöcke, Papier, Müll. Einfach alles! Wir werden den Rasen mit dem Vertikutieren bewusst verletzen. Es ist also unser Ansinnen ihm die bestmöglichen Umstände zu bieten diese Wunder verheilen zu lassen. Alles das dabei Licht, Nährstoffe und Wärme kostet muss weg vom Rasen
3. Mähen Sie den Rasen auf der kleinsten Stufe ab
Stellen Sie Ihren Rasenmäher auf die kleinste/niedrigste/tiefste Einstellung. Meistens ist das Bereich um die 18 bis 20 Millimeter. Mähen Sie auf dieser Höhe einmal die komplette Grasnarbe ab und räumen Sie das Schnittgut von der Fläche. Wenn Sie einen Rasenmäher mit Fangkorb haben, umso besser. Optimaler Weise mähen Sie die Fläche einmal gerade und einmal quer ab; quasi im 90 Grad Winkel zum vorherigen Schnitt. Das stellt sicher, dass Sie alle Gräser erwischen und kürzen.
4. Rasen vertikutieren
Egal ob mit einem Handgerät, Benzingerät oder einem elektrisch betriebenen Vertikutierer: Sie sollten die Fläche nun gründlich vertikutieren. Vermeiden Sie speziell bei den nicht manuellen Geräten nicht zu lange an einer Stelle zu verweilen. Damit würde der Boden beschädigt werden. Zügiges aber ruhiges Bearbeiten der Fläche sorgt für den größtmöglichen Erfolg.
5. Säen Sie nun die Rasensamen als Aussaat oder Nachsaat
Kahle Stellen die sich durch das Mähen und Vertikutieren ergeben haben, sollten unbedingt speziell behandelt werden. Hierfür gibt es sogenannten Nachsaat-Rasen, der für eine schnelle Schließung der Lücke besonders geeignet ist.
Ist auf der Fläche bereits ein Rasen vorhanden, können Sie die Samen gleichmäßig in dem Bereich verteilen. Hierbei helfen ein Streuwagen der eine Handschleuder.
6. Walzen Sie die Fläche ab
Um die Rasensamen an den Boden zu pressen und beispielsweise bei Regen vor dem Ausschwämmen zu bewahren, bietet es sich an etwas Blumenerde auf der Fläche zu verteilen. Eine sehr dünne Schicht ist hierbei vollkommen ausreichend. Mit einer Walze sollten Sie die frische Erde und die Rasensamen nun an den Boden andrücken.
7. Lassen Sie die Bereich ruhen
Die nächsten 3-6 Wochen sollten Sie den Bereich möglichst nicht betreten. Achten Sie je nach Witterung darauf, dass die frisch aufgetragenen Rasensamen nicht austrockenen. Wird es also entsprechend warm, zögern Sie bitte nicht die Fläche zu wässern. Ein dünnes Beregnen reicht hier meistens schon aus, da die Keime noch keine tiefen Wurzel ausgeprägt haben werden. Wässern Sie also zu Beginn öfter am Tag, aber nur jeweils 10 bis 15 Minuten.
Weitere Pflege nach dem Rasen vertikutieren
Nach einige Wochen sollten die ersten grünen, kleinen Pflänzchen zu sehen sein. Mit jedem Tag wird die Fläche grüner und dichter. Vermeiden Sie während der Zeit Belastungen der Fläche. Das ist zweifelsfrei nervig, aber wenn Sie dem Rasen die Chance geben sich gut zu entwickeln, wird er Ihnen das mit einer prächtigen Grasnarbe danken.
Ab der vierten Woche sollten die ersten Pflanzen 5-6 Centimeter hoch sein. Sie dürfen jetzt den ersten Rasenschnitt machen. Lassen Sie die neuen Pflanzen auf keinen Fall länger als 7 Centimeter wachsen, sondern kürzen Sie diese vorher ein. Das sichert Ihnen die volle Kraft der Gräser zu und fördert den Prozess der Bestockung.
Der Rasen geht nun in die allgemeine Pflege über. Das ist meist nach 6 Wochen erreicht und dann ist der Rasen auch wieder voll belastbar. Achten Sie speziell über den Sommer auf die regelmäßige Pflege und den regelmäßigen Schnitt. Damit machen Sie die Fläche stark gegen alle Belastungen.
[…] habe dir bereits die richtige Vorgehensweise beim Vertikutieren vorgestellt. Bei diesem Arbeitsschritt werden kleine Schnitte in den Boden gesetzt und gleichzeitig […]