Blumenwiese anlegen: die attraktive Alternative zum grünen Rasen

Blumenwiese anlegen

Eine Blumenwiese anlegen im eigenen Garten?

Vermutlich findet jeder von uns Blumen auf ihre Art und Weise schön. Ob es die Rose zum Geburtstag oder der Wiesenstrauß im Sommer ist: Blumen sind immer eine Bereicherung. Sie drücken ein Stück weit Lebensfreunde, Helligkeit und aufgrund ihrer Farbvielfalt eine sehr angenehme Atmosphäre aus.

Die wenigsten werden aber schon einmal ernsthaft mit einer Blumenwiese geliebäugelt haben.

Warum ist das? Beantworten kann ich es leider nicht, aber etwas salopp formuliert könnte man wohl behaupten, dass der Gärtner sich eher intensiver mit seinem grünen Rasen beschäftigt als an Blumen auf der Fläche zu denken.

Die Vorzüge einer Blumenwiese

Einer der größten Vorteile einer Blumenwiese ist der geringe Pflegeaufwand. Sie muss nicht gedüngt werden. Auch muss sie nicht regelmäßig abgemäht werden. Und sie verursacht auch nicht wirklich Schnittgut, was abzuräumen ist. Alle diese Arbeiten sind bei einem Rasen zu machen damit dieser in seiner Qualität erhalten bleibt.

Wenn man wirklich einen Nachteil einer Blumenwiese nennen möchte so ist es mit Sicherheit die Strapazierfähigkeit. Blumenwiesen sind nicht begehbar oder bespielbar. Eigentlich sind es brach gelegte Flächen, die hübsch aufbereitet sind. Nicht mehr aber auch nicht weniger.

Eine Blumenwiese anlegen: so geht’s!

Wer sich dazu entschieden hat seinen arbeitsintensiven Rasen aufgrund von bewussten Zeiteinsparungen ganz oder teilweise in eine Blumenwiese umzuwandeln hat zuerst eine wichtige Aufgabe: Es muss eine passende Blumenwiese aussuchen!

Hierzu gibt es von den vielen Herstellern wie unter anderem Kiepenkerl, Greenfield eine umfangreiche Auswahl. Es gibt sie in besonders bunt oder in bestimmten Farbtönen. Auch gibt es sie hochwachsend oder niedrigwachsend. Einige Mischungen blühen zu einer bestimmten Zeit und bei anderen sie die Blumen so ausgewählt, dass sie den ganzen Sommer über blühen. Es gibt nichts was es nicht gibt, weswegen du dich einige Zeit damit beschäftigen solltest die richtige Auswahl zu treffen.

Hast du die einmal entschieden gibt es zwei unterschiedliche Herangehensweisen

Fläche mit bestehendem Rasen

Die Blumensamen brauchen nach der Aussaat ähnlich wie alle anderen Samen vor allem Licht, Nährstoffe, Wasser und nicht Wärme. Die Blumensamen einfach nur auf den Rasen zu werfen wird sicherlich zu einem Ergebnis führen, aber vielleicht nicht deinem Wunsch. Ich rate dir dazu einige Säcke Blumenerde auf dem Bereich zu verteilen, wo du die Blumenwiese ausbringen willst. Bitte NICHT DÜNGEN! Blumen mögen magere Böden, Rasensamen sehr nährstoffreiche Böden. Wenn du den Bereich düngst verbessert du die Wachstumsbedingungen für den Rasen, aber nicht für die Pflanzen. Düngst du hingegen nicht, wird der Rasen mit der Zeit (und ich spreche von Jahren) zurück gehen weil der Boden jedes Jahr magerer wird. Gleichzeitig werden die Blumen besseren Wachstumsbedingungen vorfinden und mehr werden.

Fläche ohne Rasen

Wer neu gebaut hat oder seinen Rasen nicht mehr sehen kann, sollte den Bereich großflächig umgraben und auflockern. Das geht sehr schnell beispielsweise mit einer Bodenfräse, aber auch der gute alte Spaten leisten hier beste Unterstützung. Danach wird es leider ein wenig aufwändig, da die groben Erdstücke nun fein gekrümmelt werden müssen. Das erreicht man mit einem Rechen oder eine Harke. Achte darauf, dass der Boden nicht zu feucht und zu klebrig ist, damit die Arbeit doch noch halbwegs gut und schnell von statten geht.

Die Blumensamen ausbringen

Eine aufgelockerte, fein krümmelige Fläche ist der perfekte Boden um eine Blumenwiese anlegen zu können. Auf der Verpackung findest du eine Aussaatmenge, die dir oftmals angibt wie viel Gramm Samen du je Quadratmeter aussäen sollst. Mit einer Saatschleuder oder einem Streuwagen kannst du so die geforderte Menge perfekt treffen, aber die Hilfsmittel sind nicht unbedingt erforderlich. Mit einer Küchenwaage kannst du dir auch einen Eindruck davon verschaffen und dann die Menge der Samen mit einem Unterhandwurf auf der Fläche verteilen. Besonders vorteilhaft wäre es, wenn du nun die lockere Erde beispielsweise mit einer Walze leicht an den Boden andrückst. Damit verhinderst du, dass die Samen bei Regen ausgeschwemmt oder von Vögeln gefressen werden.

Feucht halten und abwarten

Nach der Aussaat solltest du darauf achten, dass die Blumensamen feucht bleiben. Wenn notwendig bei großer Wärme (dauerhaft größer 23-25 Grad und kein Regen) solltest du die Fläche beregnen mit dem Rasensprenger. Die Unterstützung kannst du dann einstellen, wenn die Pflanzen erste stabile Triebe haben.

Während besonders heißer Perioden im Sommer solltest du den Wassersprenger doch nochmal rausholen und den Pflanzen Wasser geben. Das hängt aber maßgeblich davon ab, wie tief die Pflanzen wurzeln und wie heiß es ist. Ab rund 28-30 Grad und einer Dauer von länger als einer Woche solltest du zusätzlich wässern damit die Pflanzen gut über die Zeit kommen.

Das war es dann mit der Pflege!

Den Sommer über hast du mit der Blumenwiese eigentlich nichts mehr zu tun. Du kannst sie anschauen, genießen, riechen und dich an den vielen Bienen und Schmetterlingen erfreuen, die den Bereich aufsuchen werden. Im Herbst werden aus den Blüten der Pflanzen dann Früchte in Form von Samen, die wiederrum zu Boden fallen und sich für das kommende Jahr entsprechend aussäen. Der Bestand deiner Blumenwiese sichert sich also meistens selbst.

Das willst du nicht? Dann solltest du die Pflanzen vor dem Fruchtstand abmähen und das Schnittgut kompostieren. Natürlich kannst du auch einfach weitere Samen dazu auf die Fläche ausbringen, damit die Blumenwiese im nächsten Jahr eine andere Farbgebung bekommt. Das ist aber alles vollkommen deiner Phantasie überlassen.

Zum Abschluss des Jahres solltest du die Reste der Blumenwiese dann einmal runter schneiden oder mähen. Bei kleinen Flächen reicht der Rasenmäher dafür vollkommen aus, wohingegen bei größeren Bereichen eine Sichel eine gute Investition und Hilfe sein kann. Wer den Boden perfekt vorbereiten willst, gräbt den Bereich nochmal um. Das ist aber nicht zwingend notwendig, hilft aber dabei die Überreste als „Naturdünger“ wieder zu verwerten im Boden.

Und im nächsten Jahr brauchst du keine Blumenwiese anlegen. Die kommt von ganz allein und dein Aufwand reduziert sich wirklich auf die ein bis zwei Schnitte pro Jahr. Ist das eine attraktive Alternative für dich?