Einen neuen Garten gestalten? Das ist der Traum eines jeden Gärtners. Unterstellt man das es bei Platz, Geld und Zeit keinerlei Einschränkungen gäbe, hätte sicherlich jeder von uns viele tolle Ideen die er schon immer mal umsetzen wollte.
Wir sind hier voller Enthusiasmus – wir können gar nicht mehr warten und wollen sofort los legen. Das ist leider aber genau der Moment in dem wir uns übermütig in ein unkoordiniertes Irgendwas werfen und viele Fehler machen. Mein Beitrag ist weit entfernt davon die Fehlerfreiheit zu erhalten, aber er soll dazu beitragen die ganz groben Schnitzer zu vermeiden.
Erster Fehler: Unkontrollierbarer Tatendrang – plane deine Garten am Reißbrett
Auch wenn es sehr unromantisch klingt, aber plane deinen Garten auf dem Papier. Ob du dir dazu eine große Tafel nimmst oder ein kariertes Blatt ist relativ egal. Zeichne dir die gewünschte Elemente darauf ein oder noch besser: mal sie auf einem separaten Blatt und schneide sie aus. So kannst du einzelnen Vorhaben platzmäßig korrekt einplanen und bei Bedarf schnell auf deiner Planung verschieben.
Du solltest den ersten Euro erst dann ausgeben, wenn deine Planung weitestgehend steht. Wer sofort darauf los prescht und viel tut ohne nachzudenken wird vermutlich sehr schnell an den Punkt kommen, an dem er Dinge bereut. Das kann einerseits dazu führen, dass es am Ende nicht so aussieht wie der Wunsch war oder andererseits zu Mehraufwand. Soll der Baum nicht hinten links in die Ecke, sondern nach der neuen Planung vorne rechts kannst du alles wieder ausbuddeln und neu machen.
Zweiter Fehler: Zu Ende denken – Abstände zwischen den Pflanzen einhalten
Wir tendieren dazu beim Garten gestalten alle freien Flächen zu nutzen. Es sieht ja auch doof aus, wenn man im Frühjahr seinen Garten komplett neu macht und dann fest stellen muss, dass überall Lücken sind. Wichtig: lass es so! Auf dem Info-Zettel zu den neuen Pflanzen steht nicht ohne Grund ein Mindestabstand zur nächsten Pflanze. Wir sind erst im Frühjahr und die Pflanze wird größer werden.
Deshalb achte unbedingt auf die Pflanzabstände. Erst im Sommer wird dein Garten in voller Blüte stehen, so das sich bis dahin noch alles in der Größe entwickeln wird. Speziell während der Wachstumsperiode im April und Mai werden die Lücken sehr schnell geschlossen werden. Hab Geduld und lass die Natur das machen! Die macht das schon richtig – und du verlierst keine Pflanzen dabei weil sie zu gewuchert werden 🙂
Dritter Fehler: Dekorationen gut durchdenken – Kies ist nur bedingt das Heilmittel
Besonders in der modernen Gartengestaltung spielen diverse Dekorations-Elemente in der Gartengestaltung eine große Rollen. Verschiedene Steine, Brunnen, Hochbeete, Sitzecken oder Kugeln, Dreiecke etc. aus Blech sind neuerdings in jedem Garten zu finden. Das ist auch alles ok und schön! Bedenke aber bei der Planung die Folgen davon.
Wenn du eine große Trennwand planst, sollte dahinter kein Gewächs positioniert werden, was nicht schattenverträglich ist. Eine kleinblättrige Hecke sieht super aus, macht aber mit einem Kiesbett enorm viel Arbeit bei der Entfernung der Blätter der im Herbst.
Bedenke von daher bei der Planung, was für Auswirkungen das Deko-Element haben wird. Und dann passe die Umgebung entsprechend daran an. Es wäre schade um die Pflanze die eingeht und das Element was nicht zu Geltung kommt.
Vierter Fehler: Anforderungen beachten – Pflanzen passend auswählen
Nicht alle Pflanzen sind in der Lage auf jedem Boden oder in der Umgebung von allen anderen Pflanzen zu wachsen. Nichts ist schlimmer als das die neue, tolle Rose an ihrem Standort die Blätter hängen lässt und eingeht, nur weil die Bodengüte nicht passt. Erspar dir diese Erfahrung und sorge direkt vor.
Speziell dann wenn Bereich schattig sind, solltest du dich informieren und Schattengewächse dort positionieren. Eine Rose muss in der Sonne stehen, damit sie richtig wachsen kann. Rankpflanzen wie Efeu und Konsorten sind perfekt für den Schatten.
Auch bei der Bodengüte oder der Nährstoffversorgung solltest du dir unbedingt die Informationen einholen. Muss regelmäßig gedüngt werden? Solltest du die Pflanzen im Herbst winterhart „einpacken“? Solche Dinge musst du beachten.
Fünfter Fehler: Weiter denken – Wasserschlauch und Gartenhütte einplanen
Klasse – dein riesiger Garten blüht in voller Pracht und sieht genauso aus wie du es dir gewünscht hast. Doof ist nur, dass du das Gartenwerkzeug im Keller liegen hast und der Wasseranschluss so schlecht liegt, dass du mit der Gießkanne nachhelfen musst.
Ist dein Garten noch brach, solltest du versuchen die eine Wasserleitung und eine Stromleitung zu legen. Hervorragend geeignet ist dafür der Verlauf unter einem gepflasterten Gehweg durch den Garten. Ein Rasenmäher, die Düngevorräte und all das andere Equipment solltest du an einem zentralen Ort verstauen können. Plane diesen schon vorher ein, damit du später nicht jedes Mal in den Keller rennen musst.
Sechster Fehler: Schön groß – gib den Pflanzen den maximalen Rahmen
Nicht nur die einjährigen Blüher brauchen ihren Platz. Wer sich ein kleines Obstbäumchen in den Garten stellt, sollte aufpassen das er die Dimensionen beachtet. Das klitzekleine Bäumchen kann nach einigen Jahren bereits ein gestandener Baum sein der viel Schatten werfen kann.
So wie bei den Pflanzen im Beet sollte auch bei den Bäume, Sträuchern, Hecken und Büschen darauf geachtet werden, welche Größe sie später einmal erreichen werden. Je länger man ein „Problem“ hinaus schiebt, umso verwurzelter und schwieriger ist es letztendlich dieses zu lösen.
Siebter Fehler: Der richtige Rasen – achte auf den Aufwand
Bei der Auswahl des Rasens sollte unbedingt auf die richtige Mischung geachtet werden. Wer den perfekten, kurzen, englischen Rasen haben will, kann das gerne machen. Er sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass dieser viel Pflegeaufwand mit sich bringt. Zudem ist die Fläche nicht wirklich belastbar und für spielende Kinder gänzlich ungeeignet.
Lege schon beim Garten gestalten fest was später auf deiner Rasenflächen passieren soll. Es gibt zu quasi jeder Anforderung eine passende Rasensamen-Mischung.